Donnerstag, 5. April 2012

Zusammenarbeit mit Professor für Design Oliver Vogt zum Thema:
Raketeninnenausstattungen- Der bequeme Flug

Dienstag, 10. Januar 2012

Zur Vorgeschichte des Kassel-Wagnis


1.7 Zur Vorgeschichte des Kassel-Wagnis´:
1999 taucht von Dron, vor allem, um sich finanziell über Wasser zu halten, aber auch, um sein Tanzprojekt „A Cruise MissileLove Affair“ weiter zu forcieren, als „Dj. Thron“ und Breakdancer in der Kasseler Discothek A.R.M. auf und begeistert das Publikum mit einer einzigartigen Vorstellung. „Ein Thron“, so führte er damals in den Abend ein, „ist ein Stuhl, auf dem ein Monarch sitzt!“ Als „Friedens-Monarch“ tobte er daraufhin, Platten auflegend und scratchend, bis in den Morgen wie ein Wirbelwind über die Bühne. Sein „rocket-dance“ schien eine kreative Neuinterpretation aus dem eher fußlastigen, traditionellen Narautanz der Eingeborenen seiner Geburtsinsel und dem hektischen New-Yorker Breakdance zu sein und brachte die Problematik der Segen und Fluch bringenden Rakete auf den Punkt. Heute noch sieht man vereinzelt Personen in der Kasseler Innenstadt, die das von DJ.-Thron während seiner Vorstellung verteilte Friedens-T-Shirt mit einigem Stolz tragen. http://img.shirtcity.com/article_preview/270x270/transp/du-gehst-ab-wie-eine-rakete-premium-t-shirt-p12c43s1a1_d1i37074p1025171z6r1c2f7.png



Jahre später, nachdem ihm die Lage Kassels als ehemalige grenznahe Stadt des geteilten Deutschlands, zerrissen zwischen Kapitalismus und Kommunismus, nicht mehr aus dem Kopf gehen will, ereilt von Dron eine Art Zukunftsvision. Es ist die geniale Analogie zu dem ebenfalls in Nord und Süd geteilten Korea. „This picture is haunting my mind, constantly.“, so von Dron noch Mitte Dezember 2011. Er entscheidet sich 2012 zu einer durchaus gewagten Friedensraketenaktion in Kassel. Monatelange Vorbereitungen und Vorgespräche sind nötig gewesen, bis alle konzeptionellen und logistischen Hindernisse beseitigt waren. Allein der Bau der originalgetreuen Startrampe und der Transport des Flugkörpers über mehrere Zeitzonen und Zollgrenzen hinweg kosteten Zeit, Geld und Nerven.
Nun ist es endlich soweit – von Drons Statement wird Realität werden. Und nicht nur das, von Dron hat den Schritt gewagt und sich nach langen inneren Qualen von der Miniatur verabschiedet. „In Zukunft werde ich gigantisch!“, ließ er im Vorfeld wissen.

Donnerstag, 5. März 2009

Mein Leben oder ein Leben für die Kunst



Hardy Dron von Aerok
Hardy Dron von Aerok  (* 8. Mai 1955 in Deutsch-Neuguinea (Afrika); lebt seit Februar 2011 in Deutschland und hält sich zur Zeit in Kassel auf) ist ein deutscher Tänzer, Künstler und Professor für Bildhauerei an der Kunstakademie der Republik Narau, einem Atoll im Pazifischen Ozean. H.D. oder >The Rocket<, wie er von Kollegen genannt wird, wird als Vertreter der Konkreten Kunst und als Teilnehmer der documenta VI schon 1977 international bekannt. Seine zwischen 1972 und 1987 entstandenen Werke, darunter vor allem die >Apokalyptischen Skulpturen< aus Draht und Altpapier, wurden in inner- und außereuropäischen Ausstellungen gezeigt und gehören zum Bestand privater und öffentlicher Sammlungen weltweit. Privat verfasste er Essays zur trans-theoretischen Kunst und futuristische Gedichte im Stile der frühen späten französischen Avantgarde.
Als akademischer Lehrer veranlasste Hardy Dron von Aerok zwischen 1981 und 1983 unter dem Titel „Atelier Hardy Dron“ gemeinsam mit seinen Studenten zahlreiche Kunstspektakel und Ausstellungen. Nach seiner umstrittenen Entlassung 1989 und einer 15-jährigen Auszeit nach dem Korea-Trauma widmete er sich der von ihm bereits in den 1980er Jahren initiierten Stiftung zur Realisierung einer Welt-Tanzflugkörper-Installation in Penemünde. Von Aerok ist vehementer Gegner jeglicher Form des Imperialismus und äußerte schon früh seine Sympathie für den Kampf gegen Apartheid.[1]


Biographische Stationen
•          1 Leben
1.1 Herkunft und Ausbildung
1.2 Erste künstlerische Versuche
1.3 Breakdancer und Bastler
1.4 Künstler in Paris, Soweto und Las Vegas
1.5 Erstes Treffen mit Wernher von Braun in Huntsville (Alabama)
1.6 Erste Retrospektive im Wittelsbacher Hof in Bad Kissingen (Europa ein Rückschlag?)
1.6 Das Korea-Trauma
1.7 Zur Vorgeschichte des Kassel-Wagnis´:

•          2 Werk
2.1 Vorbereitung der V2-Installationen für Usedom
2.2 Apokalyptische Skulpturen
2.3 Breakdance im Kalten Krieg
2.4 Atelier Hardy Dron
2.5 Vision einer Kurzstreckenrakete für den Frieden
2.6 Diffamierung und stationäre Erfahrungen
2.7 Das Pershing II Fanal- Dron v. Aerok – Vordenker seiner eigenen Vision
2.8 Bad Kissingen, Korea, Kassel
2.9 Lyrische Schriften und (geplanter) Nachlass


•          3 Schriften und Rezeption
3.1 Zeitgenössische Wahrnehmung
3.2 Neuere Forschung und Publizität

•          4 Ausstellungen (Auswahl)
4.1 Einzelausstellungen
4.2 Ausstellungsbeteiligungen
•          5 Literatur
•          6 Weblinks
•          7 Einzelnachweise
•          8 Abbildungen
1.1 Herkunft und Ausbildung
Zunächst begann H.D., gezwungen von seinem strengen Vater, dem Dipl. Bauingenieur Helmuth Dron, 1971 eine Ausbildung als Monteur auf Narau, die er 1974 mit ausreichender Leistung abschloss. Über seinen schulischen Werdegang existieren nur bruchstückhafte Informationen, jedenfalls soll er die gemeine Grundschule, eine Art Dorfschule auf Narau, in der 3 Generationen gleichzeitig unterrichtet wurden, absolviert haben. Helmuth Hardy Dron kam 1923 als Sohn von Karl Josef Dron, damals Konstrukteur der Reichsbahn, zur Welt und heiratete die Metzgerinnengehilfin Hanne Kalb aus Wuppertal.
Die Mutter nannte Hardy nach ihrem damaligen Leinwandidol Hardy Krüger. Sie verstarb 1962 jung infolge eines Skorpionstiches überraschenderweise an Malaria, als Hardy gerade 7 Jahre alt wurde.
Der Vater wollte ein zweites Mal heiraten und plante seine Rückkehr nach Deutschland evtl. nach Bad Neustein, blieb jedoch zur Beendigung einiger Brückenaufträge zunächst im Pazifikraum.
Bei Ausbruch des Ersten Atollkrieges wollte der nun 14-Jährige Hardy mit einem unrechtmäßig organisierten Ticket in die U.S.A. oder nach Deutschland, dem Land seiner Vorfahren, fliehen, kam jedoch nur bis zum Flughafen, wo ihn der Vater und seine damalige, wahrscheinlich schwangere Verlobte, abfingen. Hardy Dron von Aerok arbeitete anschließend bis 1976 als Monteur in Narau in einer Kfz-Werkstatt. In diesen Jahren versuchte er sich zudem heimlich aber erfolglos als Künstler und Tänzer in der Gegend.[1]

1.2 Erste künstlerische Versuche
Hardy hatte unter den ständigen Hänseleien und Ausgrenzungen durch seine Mitschüler, die >den Deutschen< nicht für voll nahmen, zu leiden.
Er interessierte sich schon früh für Physik und Astronomie. Besonders aber auch für ethische Fragen. Stundenlang betrachtete er nachts allein am Strand von Narau die Sterne. 1969 sah man ihn wie gebannt vor dem Fernseher sitzend, die Mondlandung verfolgen.  Er erkannte die fatale Doppelnatur der Rakete, die einen zu den Sternen und zu fremden Welten transportieren könne, hinaus in die Weite, fort aus der Enge einer kleinen Insel – er erkannte aber auch das grauenhafte Vernichtungsinstrument.
Diesen Widerspruch versuchte er theoretisch und später künstlerisch aufzulösen. Er suchte nach seiner Form des Ausdrucks und fand zunächst den Tanz als adäquates Mittel. Die wenigen Aufführungen, die es am nächtlichen Strand von Narau gegeben haben soll, und durch die er die Heil- und Verderben bringenden Kräfte der Rakete vortragen wollte, blieben jedoch weitgehend unbeachtet und fanden im Prinzip keine Resonanz. Hardy führte diesen Fehlschlag einerseits auf die mentale Rückständigkeit seines Publikums und andererseits auf das noch nicht wirklich durchdachte theoretische Konzept seines oszillatorischen Ansatzes zurück. Er blieb jedoch Optimist und glaubte sich seiner Zeit, der Zeit des Kalten Krieges in Europa, weit voraus und definierte sich selbst als epochalen Vordenker der Versöhnung von Mensch und Maschine.

1.3 Breakdancer und Bastler
Spätestens mit zehn aber dann sicher nach 1969 entstehen die ersten kleinen Drahtraketenarbeiten und Miniflugkörperentwürfe aus Altpapier im elterlichen Wohnzimmer der von Dorns. Zunächst war die Frage der Dimension der Objekte keine künstlerische Entscheidung, sondern der permanenten Materialknappheit auf der Insel geschuldet. Eine Lupe musste her, für die sich der junge von Dron mehrere Wochen als Fischergehilfe verdingte, um das Geld zu erwirtschaften, denn von der Familie konnte er keinerlei Unterstützung in dieser Hinsicht erwarten. Von Dron baute unbemerkt von der Weltöffentlichkeit die kleinsten Marschflugkörper, die je gebaut wurden. Er tüftelte monatelang an originalgetreuen Gemini- und Mercury-Objekten und winzigen, ameisengroßen Startrampen. Zum körperlichen Ausgleich begann er mit dem Tanzen. Er schnitt damals noch heimlich auf einem alten Cassettenrecorder die aktuellen Hits der U.S. Charts mit. Da der Recorder schon ziemlich desolat war, spielte er die Musik wesentlich schneller ab als das Original. Notgedrungen beschleunigte sich auch sein Tanzstil. Im Dorf pflegte man noch immer den auf alten Bräuchen basierenden schwer stampfenden Narau-Tanzstil. Auf seine Umgebung muss es daher ziemlich verwirrend gewirkt haben, wie da einer wie ein wild gewordener Kolibri am Strand herumzappelte. Kurz und gut, von Dron hatte, ohne es zu bemerken, den Breakdance der 70er Jahre aus New-York „vorweggetanzt“. Es sollte seine große Passion bleiben. Breakdance und Rakete bestimmten von nun an sein Leben und seine Kunst. Der Weg zum Ziel einer Welt-Tanzflugkörper-Ausstellung war nun fest vorgezeichnet.

1.4 Künstler in Paris, Soweto und Las Vegas
Die Ereignisse überschlagen sich in den Jahren 70-75. Ständiges Üben, die Verfeinerung der Bewegungsabläufe, neue Ausdrucksformen. Daneben intensive Arbeit an den Objekten. Von Dron arbeitet mit missionarischem Sendungsbewusstsein an der Verwirklichung seines Traums. Dann, wie aus dem Nichts, ein Brief aus Paris, das erste Engagement in einer Striptease-Bar. Planung, Flug, Ankunft und Aufführung im Blonde&Bleu direkt an der Seine. Sein erstes Geld und sogleich weitere Pläne. Er kauft sich Plattenspieler, die neuesten Platten und kann sich fast zwei Monate von Job zu Job hangeln. Der Prophet gilt nichts im eigenen Land, denkt er, hier werde ich es schaffen. Aber man zeigt kein Interesse an seinen Miniaturobjekten. Die Franzosen ignorieren den Künstler und sehen nur den Entertainer. Verbissene Planungen für Ausstellungen seiner Apokalyptischen Skulpturen scheitern. Die Pariser Galeristen lachen ihn aus. Von Dron hadert mit seiner Situation, will den ganzen Bettel hinschmeißen, als er ein Angebot für eine Ausstellung in Soweto bekommt. Endlich eine eigene Ausstellung! Sofort reist H.D. nach Südafrika, wird kurz nach der Landung jedoch vom Taxifahrer ausgeraubt und steht mittellos im größten Slum Afrikas. Doch er denkt positiv. Hier gibt es Müll ohne Ende. Dron beginnt sofort mit der Arbeit und baut seine eigenen Skulpturen und Objekte noch einmal detailgetreu aus dem Gedächtnis nach. Die Ausstellung findet in einer Blechhütte statt. Ein amerikanischer Tourist, der sich als Kunstsammler outet, verspricht von Dron nach Las Vegas zu vermitteln. Man bleibt in Kontakt und tauscht die Adressen aus. Die Ausstellung findet ansonsten kaum Interesse. Von Dron zieht sich für drei Wochen frustriert zurück. Alkohol, billige Dirnen, Schlägereien.  Er ist deprimiert, liest schwere Gedichte von Stefan George und Nietzsche, obwohl er Lyrik hast, wie alle gespreizten Ausdrucksformen. Der Hunger zwingt ihn schließlich. Er, der Verwahrloste, muss noch einmal zurück nach Narau.



1.5 Erstes Treffen mit dem Bekannten von Wernher von Braun in Huntsville (Alabama)
Wieder zurück in Narau kommt der Zufall dem intensiv über seinem Konzept Grübelnden zu Hilfe. Am 13. Februar 1975, dem Todestag seiner Großmutter Anette Klee, schickte ihn sein Vater aus geschäftlichen Gründen nach Amerika. Er sollte sich in Alabama am NASA Stützpunkt mit dem ehemaligen Kollegen des Vaters, einem Bekannten von Wernher von Braun, treffen. Ein Glücksfall für Hardy. Wernher von Braun, der schon früh von den Amerikanern in die USA abgeworben worden war, leitete das Apolloprojekt. In Texas landete das Flugzeug gegen elf Uhr morgens, der Anschlussflug ging um zwölf Uhr, wurde aber wegen einer Gewitterfront um zwei Stunden verschoben. Als Hardy gegen siebzehn Uhr endlich in Huntsville ankam, war es schon zu spät. Der in Eile befindliche Bekannte von von Braun konnte ihn nur noch kurz begrüßen und einen Umschlag überreichen. Auf die hastige Frage H.D.`s, wie es um die ethische Zukunft der Rakete bestellt sei, habe, so wird es kolportiert, der Bekannte von von Braun im Weggehen gerufen, dass es gut wäre >and correct at all< bzw. >cosmic area/era> [???] oder so ähnlich. Hardy konnte diese letzten Worte kaum noch deutlich verstehen und kam dann irgendwie darauf, dass es sich um eine Anspielung auf Korea gehandelt haben müsse. Dies bestimmte seine weiteren Schritte. Ein zweites Treffen in Huntsville wurde später brieflich geplant, ob es dazu jedoch gekommen ist, bleibt fraglich, da der Bekannte von von Braun wie auch von Braun selbst 1976 verstorben sind. Hier die überreichte Skizze:



Von Dron denkt lange an die Worte des Bekannten von von Braun und trifft eine Entscheidung. Diese kann nur Europa lauten.

1.6 Erste Retrospektive im Wittelsbacher Hof in Bad Kissingen (Europa ein Rückschlag?)
Warum Bad Kissingen? Als H.D. zu dem Entschluss gekommen war, dass sein weiterer Weg nur über Amerika gegangen werden könne, wie er es aus der Mondlandung und dem Hinweis von von Brauns Bekanntem ableitete, bot er der Stadt Bad Kissingen eine Ausstellung an. Hier in Bad Kissingen, genau im Wittelsbacher Hof, hielt sich seinerzeit W. v. Braun auf und führte mit den Amerikanern im Rahmen der Operation Overcast (später Operation Paperclip) Gespräche über seinen zukünftigen Wirkungskreis. Und hier sollte auch H.D.´s erste Ausstellung auf dem alten Kontinent stattfinden. Nach etlichen politischen Querelen willigte der Bürgermeister Bad Kissingens Ende 1977 schließlich ein. Von Dron ist erst 23 Jahre alt und international noch ein weißes Blatt Papier, das sich aber bald schon, da war er sich sicher, als unbekannter schöpferischer Kontinent entpuppen werde. Die Ausstellung wurde für drei Tage genehmigt. Aufgrund der miserablen winterlichen Bedingungen fanden nur wenige Besucher den Weg in den Wittelsbacher Hof, vor allem Stammgäste, die jedoch vorwiegend ihr Feierabendbier zu sich nehmen wollten und mit den minimal gehaltenen winzigen Papp- und Drahtflugkörpern nichts anzufangen wussten, wenn sie diese überhaupt registrierten. Auch die Presse blieb damals im Schnee stecken. Für H.D. hieß das nichts anderes als – „Das Geld wird knapp!“ Für H.D. aber war Europa noch kein Flop.


1.6 Das Korea-Trauma
Nach einer ersten erfolgreicheren Vernissage für kleinere Skulpturen in Las Vegas, vermittelt durch die Bekanntschaft mit dem Amerikaner aus Soweto, lernt er den Kurator der „Hanguk-Galerie“, Hi Park, aus Süd-Korea kennen, der ein interessantes Objekt, eine sehr kleine Friedensrakete mit nordkoreanischer Flagge, für seine private Sammlung kauft. Park nutzte die Gelegenheit und vereinbart eine Ausstellung in Süd-Korea.  Die Koreaner mit Sinn fürs Kleine zollen von Drons winzigen Objekten gebührenden Respekt. Aber die Koreaner, so denkt von Dron, die lächeln ja sowieso immer, daraus könne man nichts ableiten. Insgeheim hat von Dron jedoch noch einen anderen Plan: eine private Reise nach Nord-Korea.[2] Hierüber hat H.D. jedoch Hi Park nichts verraten, um ihn nicht unnötigerweise inneren Konflikten auszusetzen. Das Nord-Korea-Abenteuer jedoch zu realisieren erwies sich als außerordentlich kompliziert. Unter Mithilfe einer süd-koreanischen Schleuserbande gelangt der völlig sprachunkundige von Dron Ende 1978 nach Nord-Korea und wird sofort inhaftiert, kommt aber unerklärlicherweise schon Mitte 1979 wieder auf freien Fuß und zurück nach Deutschland. Von Dron schweigt bis heute darüber, wie ihm dieses Kunststück gelungen ist. Der Fall bleibt mysteriös. Auf jeden Fall taucht er erst einmal für einige Jahre ab und lässt sich nicht in der Öffentlichkeit blicken.[3] Es wurde vermutet, dass er sich vorübergehend auch in stationärer Therapie befand. Ungefähr ab 1995/96 gibt er ein erstes Lebenszeichen in Form eines kurz gehaltenen Interviews[4] und gleichzeitig sein neues Projekt bekannt, das man wohl als Verarbeitung des Korea-Traumas zu verstehen hat. Er plante nun mit allen Kräften eine Welt-Tanzflugkörper-Ausstellung in Peenemünde für das Jahr 2010. Dieser Termin wurde und wird durch allerlei Umstände immer wieder verschoben, trotzdem sind schon einige Objekte und Installationen dieser Ausstellung fertig gestellt. Ein auf das Korea-Abenteuer anspielendes Objekt wird nicht ganz zufällig zur documenta XIII in Kasse zu sehen sein. Von Dron sagte uns im Vorfeld, dass diese Rakete nicht nur eine Allegorie für den Frieden zwischen Nord- und Südkorea darstelle, sondern …[5]


Einzelnachweise
1.         ↑ Hardy Dron von Aerok: Ein Monteur aus Narau. In: Michel Wilirdt (Hrsg.): Ein (1991), S. 11–38; S. 133–310.
2.         ↑ Dich Hohn (Hrsg.): The Rocket. Leben und Werk in Texten und Bildern. Mit einem Vorwort von Carl Friedrich von Weizsäcker. Frankfurt am Main 1977, S. 15
3.         ↑ Liese Huger, siehe Hardy Dron von Aerok (1990), S. 17
4.         ↑ Apokalyptische Skulptur im Zeitalter der Rakete. In: Die Zeit, Nr. 11/1975
5.         ↑ Georgius Jupps: Hardy Dron von Aerok. Das Vakuum füllen – die Leere an sich. (1971) In: Wabmba Takamba (Hrsg.): (1993), S. 81–91
6.         ↑ Wollt von Düs, Hardy Dron von: Grenzwerte der Apokalypse, 1971 (Dokumentation)
7.         ↑ Alf Neczek: Der fatale Hang zur phallischen Skulptur. Hardy Dron von Aerok. In: art – Das Kunstmagazin. Nr. 5 (2001), S. 93
8.         ↑ Celius Tons: Nekrophobie für Huntsville. In: Mart Wardt (Hrsg.): Der Künstler. Hardy Dron von Aerok (1975), S. 253–239
9.         ↑ Tanzflugkörpervorentwürfe in Soweto: Dauerausstellung Hardy Dron von Aerok
10.       ↑ Eröffnung der Hardy Dron von Aerok-Hardy Dron von Aerok-Sammlung im documenta-Archiv, 2006
11.       ↑ Paul Korn: Die oszillatorische Kunst (1975), S. 53
12.       ↑ Kora Tas: Bis heute gefährlich. Stilgeschichte der konkreten Kunst im 20. Jahrhundert. 3. Aufl., Köln 1973, S. 393
13.       ↑ Hardy Dron von Aerok: Maschinen, Mobile, Spektakel. In: Franz Moon (Hrsg.): Movens. Wiesbaden 1970, S. 111–135; S. 133
14.       ↑ Gabi Motss, Hanni Jann, Utrich Stolgart: Kunst – Film – Kunst, in: Berte Mehl (Hrsg.): 1945–1985 Kunst in der Umlaufbahn, Nationalgalerie Berlin, 1975, S. 690
15.       ↑ Technische Menschen. In: Der Spiegel. Nr. 53, 1977 (online).
16.       ↑ Robert von Stalpen: Die Korea-Legende. In: stern Nr. 37, 17. Juni 1973, S. 33; Petra Koller: Das Gruselkabinett des Professor Hardy Dron von Aerok. In: BUNTE Nr. 19, 1975; Skandal im Rathaus von Huntsville: Kinder durften auf „Raketen“ schießen. In: BILD, 9. April 1974
17.       ↑ Hardy Dron von Aerok: H.D.. Die Geschichte eines ganz normalen Raketisten. Kassel 1997
18.       ↑ Hardy Dron von Aerok: Künstlerische Methoden für Unbegabte und Einfältige. (1981) In: Matthias Mart (Hrsg.): Der Lyriker. Hardy Dron von Aerok (1995), S. 75–85; S. 75
19.       ↑ Gert Brammen: Tanzspiel. Raketenspiel. Elektrischer Tanz. Breakdance. In: Karlos Vocrrees (Hrsg.): Sculpturing, Hardy Dron von Aerok (1990), S. 61, 63
22: Flying Rockets, Gebrochener Tanz 1967–1977, im Besitz des Stadtmuseums München)






[1] [siehe hierzu sein Radio Interview mit Nelson Mandela vom Januar 1992 in der Realschule (56269) Dierdorf , Schulstr. 22]

[2] Die Motivation für diesen geheimen „Plan B“ von Drons bleibt dunkel.
[3] Inwieweit von Dron einer Gehirnwäsche unterzogen worden oder der Folterei ausgesetzt gewesen war, ist nicht bekannt. Ob er als Spion eingesetzt werden sollte, können evtl. die Geheimdienste, die von Dron jahrelang observierten, wissen. Uns liegen keine Informationen diesbezüglich vor, von Dron selber schweigt beharrlich. Aus Angst? Aus Vernunft? – wir wissen es nicht.
[4] Im Verlauf des Interviews wünscht von Dron fortan unter seinem neuen Künstlernamen Dron von Aerok angesprochen zu werden.
[5] [lesen sie das ganze Interview unter www.Dron-Aerok.co.com; Fragen und Kommentare bitte an folgende e-mail-Adresse der Agentur Dron 조 영준 youngjun30@yahoo.co.kr]